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Abwasserbehandlung

§ 54 Wasserhaushaltsgesetz

Abwasser ist das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte Wasser und das bei Trockenwetter damit abfließende Wasser (Schmutzwasser) sowie das aus Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten und befestigten Flächen gesammelt abfließende Wasser (Niederschlagswasser).

Abwasser wird in Kanälen gesammelt und der Kläranlage zur Abwasserbehandlung zugeleitet. Wird häusliches und gewerbliches Schmutzwasser gemeinsam mit Niederschlagswasser abgeleitet, spricht man von Mischwasser.

In der Kläranlage wird das verschmutzte Wasser in mehreren Stufen behandelt und gereinigt. Die mechanische Reinigung entfernt Grobstoffe sowie Sand und Fettrückstände aus dem Abwasser. Die biologische Stufe übernimmt im Grunde das Prinzip der Selbstreinigungskraft von Gewässern. Durch eine hohe Konzentration von Mikroorganismen im Belebungsbecken werden biologische Vorgänge in Gang gesetzt und Abwasserinhaltsstoffe abgebaut. Dabei kommt es zu einer starken Vermehrung der Mikroorganismen, dem Belebtschlamm. Überschüssiger Belebtschlamm wird abgezogen und als Klärschlamm weiterbehandelt.

Der flüssige Klärschlamm wird in mehreren Verfahrensschritten von anfangs flüssigen 4% Festgehalt auf fast 25 - 30% stichfesten Schlammkuchen entwässert. Auf Grund des hohen Nährstoffgehaltes und des hohen organischen Anteils im Klärschlamm wurde der Schlamm von jeher auch als Dünger verwendet. Durch Erkenntnisse, dass im Klärschlamm auch Schwermetalle oder sonstige Schadstoffe enthalten sein können, ist die Verwertung in der Landwirtschaft rückläufig. Die Tendenz führt zur thermischen Verwertung, z.B. der Verbrennung zur Energiegewinnung.

Je nach Anforderungen an die Reinigungsleistung folgt eine chemische Stufe, in welcher mittels einer Dosierstation chemische Fällmittel zugegeben werden. Dadurch wird zusätzlich Phosphor im Belebtschlamm ausgefällt und mit dem Klärschlamm entsorgt. Phosphor ist neben Stickstoff hauptsächlich verantwortlich für die Überdüngung - Eutrophierung - von Gewässern.

Das geklärte Abwasser wird in ein angrenzendes Gewässer - Vorflut genannt- abgeleitet.

Die Anforderungen an die Reinigungsleistung der Kläranlage hängen vornehmlich von den gesetzlich vorgegebenen Grenzwerten zum Schutz der Gewässer ab. Ziel der Abwasserbehandlung ist es, Gewässer mit guter Wasserqualität zu erreichen bzw. zu erhalten.

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